Eigenständige Wehren nicht infrage stellen

Hauptversammlung, Stadtbrandinspektor Michael Grau redet in Eschbach Klartext / 38 Einsätze bilanziert / Zahlreiche Ehrungen

ESCHBACH – (cu). Im gut besetzten Feuerwehrgerätehaus begrüßte Wehrführer und Vereinsvorsitzender Steffen Böhmer am Freitagabend die Eschbacher Feuerwehr zur Hauptversammlung. In Grußworten würdigten Bürgermeister Steffen Wernard (CDU) und Stadtbrandinspektor Michael Grau die geleistete Arbeit der Wehr. Besonders angesichts von Einsätzen an Tagen wie Heiligabend dankte Wernard den Aktiven und ihren Familien für ihr Engagement und ihre Unterstützung. Die Einsätze seien nicht immer einfach und der Bürgermeister verwies auf den bisweilen schmalen Grat, der zwischen der Maßgabe, die eigene Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzen, und dem Anspruch, einen Einsatz erfolgreich abzuschließen, bestehe.

Die jüngst in der Politik aufgekommene Diskussion um die Zusammenlegung von Stadtteilfeuerwehren könne er nicht verstehen, so Michael Grau. Alle diese Wehren seien historisch gewachsen und „solange wir vor Ort funktionierende Feuerwehren haben, sollten wir den Teufel tun und diese infrage stellen“. Auch etwa 150 Kinder und Jugendliche würden unter den Fittichen dieser Wehren ehrenamtlich betreut. Wer hier anfange zu diskutieren, bewege sich auf sehr dünnem Eis, verwies Grau auf die motivationsschädigende Wirkung solcher Ansätze. Für alle Stadtteilwehren versprach Wernard in 2014 neue leichte Einsatzjacken. Und Grau stellte in Aussicht, dass es für den 1991 in Betrieb genommenen Rüstwagen RW1 der Eschbacher Wehr bald adäquaten Ersatz gebe.

Zu insgesamt 38 Einsätzen rückte die Eschbacher Feuerwehr im abgelaufenen Jahr aus, darunter zwölf Brand- und sieben Hilfeleistungseinsätze, wie Steffen Böhmer in seinem Bericht resümierte. Besonders in Erinnerung geblieben sei die Rettung eines Kindes, welches am 23. Juni an den Eschbacher Klippen abgestürzt war.

257 Mitglieder zählt die Feuerwehr aktuell und der Einsatzabteilung gehören 35 Aktive an. Sie leisteten 822 Übungsstunden und 185 Stunden für Pflege und Fahrzeugwartung. Außerdem wurden Fahrzeughalle und Umkleiden mit einem neuen Anstrich versehen. Auch die Fortbildungsmaßnahmen können sich sehen lassen. Sechs Lehrgänge wurden jeweils von mehreren Einsatzkräften besucht. Stellvertretender Stadtbrandinspektor Andreas Lang beförderte im Anschluss Sascha Moses zum Hauptlöschmeister, Patrick Bonifer zum Hauptfeuerwehrmann und Heike Bender zur Feuerwehrfrau.

Zu den Höhepunkten des Vereinslebens zählte auch im Jahr 2013 das Oktoberfest im Bürgerhaus. Der hierbei erzielte Erlös sichere neben den Beiträgen der Mitglieder die finanzielle Grundlage, um den Brandschutz zu fördern, so Böhmer. Bürgermeister Wernard bestätigte, dass das Oktoberfest auch 2014 stattfinden könne. Die Mittel zur erforderlichen Sanierung respektive Erneuerung der Lüftungsanlage im Bürgerhaus seien im Haushalt vermerkt.

Als Jugendwart berichtete Patrick Bonifer von der Jugendfeuerwehr, der zurzeit vier Mädchen und vier Jungs angehören. Neben 36 Übungsabenden gab es auch einige Ausflüge, so zum Skispringen nach Willingen und ins Zeltlager nach Lohra-Kirchvers.

Zu den Feuerwehr-Kids gehören zurzeit elf Kinder, darunter ein Mädchen, so Sandra Böhmer vom fünfköpfigen Betreuer-Team. Gerne könnten noch weitere Kinder zwischen sechs und neun Jahren hinzukommen. Neben theoretischer und praktischer Brandschutzerziehung basteln, experimentieren und spielen sie jeden Donnerstag von 15.15 bis 16 Uhr gemeinsam. Daneben sind die Betreuerinnen, neben Sandra Böhmer sind es aktuell Sonja Bender, Daniela Bonifer, Alexandra Böhmer und Hiltrud Ruß, in Arbeitskreisen der Minifeuerwehren des Hochtaunuskreises und der Stadt Frankfurt aktiv.

Kassenwartin Christiane Zimmermann verlas den Kassenbericht der Feuerwehr und Kassenprüfer Dieter Fritz bescheinigte die ordnungsgemäße Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig erteilt wurde.

Mit einer Anerkennungsprämie für zehn Jahre aktiven Einsatz, die das Regierungspräsidium bereitstellt, würdigte Bürgermeister Steffen Wernard Sascha Moses. Einstimmig wurde Moses im weiteren Verlauf der Sitzung zum Gruppenführer gewählt. Er ersetzt damit Andreas Lang, der dieses Jahr in das Amt des stellvertretenden Stadtbrandinspektors wechselte.

Für ihre 25-jährige Treue zur Feuerwehr zeichnete der Vereinsvorstand Marcel Dittrich, Rainer Kaul, Stefan Lang, Rudolf Scholl und Horst Veidt aus. Und unter großem Beifall überreichte Steffen Böhmer schließlich Präsentkörbe an Karlheinz Schäfer und Reinhold Wick, die der Feuerwehr seit 60 Jahren angehören. Auf Antrag von Vorstand und Wehrausschuss bat Steffen Böhmer danach zur Abstimmung über eine weitere besondere Würdigung. Einstimmig wählte die Versammlung daraufhin Günter Ruß zum Ehrenwehrführer.

Abschließend teilte Böhmer mit, dass am 17. Januar die erste Übung im neuen Jahr stattfindet. Dabei komme man in den Genuss einer Führung durch das neue Krankenhaus.

Quelle: Usinger Anzeiger