Ein gutes Gefühl, eine fähige Truppe hinter sich zu wissen!

Schnupperübung der Freiwilligen Feuerwehr Eschbach / Zwei Interessierte Männer

Zu einer Übung der besonderen Art hatte die Freiwillige Feuerwehr Eschbach alle interessierten Bürger ab 17 Jahren eingeladen. Wehrführer Steffen Böhmer und sein Stellvertreter Andreas Bender erläuterten dabei die Aufgaben der Einsatzabteilung, erklärten die zur Verfügung stehende Ausstattung und ließen die Interessenten unter anderem beim Öffnen eines Autos mittels hydraulischem Spreizer und Schere selbst anpacken.

Der Einladung waren zwei Männer gefolgt, die in der Feuerwehr aktiv werden möchten. „Wenn wir sie als Mitglieder für die Einsatzabteilung gewinnen können, ist das ein Erfolg“, konstatiert Steffen Böhmer. Beide, Konrad Neitzel und Fabian Fickenscher, Waren vor etlichen Jahren bereits andernorts in einer Jugendfeuerwehr aktiv, Neitzel hatte vor 25 Jahren in Nordrhein-Westfalen sogar bereits einen Grundlehrgang absolviert und erste Erfahrungen in einer Einsatzabteilung gesammelt. Jetzt durften beide wieder die Feuerwehr Schutzkleidung anlegen und erfuhren zunächst, wie ein Feuerwehr-Einsatz organisiert ist, welche Einsatztrupps es gibt und wer dabei welche Aufgaben zu erfüllen hat. Nach einer Einweisung in die Ausstattung des Löschfahrzeuges und des Rüstwagens sowie in die Gerätekunde und die vielfältigen Möglichkeiten der Hilfeleistung, die das Equipment erlaubt, ging es an den praktischen Teil. Viele Fahrzeuge lassen sich nach einem Unfall nicht mehr von Hand öffnen, weil die Karosserie verzogen ist. Bevor man die Insassen retten kann, muss die Feuerwehr technische Hilfe leisten, indem sie das Fahrzeug öffnet. Ein ausrangierter Ford stand als Übungsobjekt zur Verfügung, den die beiden Männer nach Anleitung durch die Einsatzkräfte nun mit Spreizer und Schere seitlich öffneten, was erfolgreich gelang. Weitere Möglichkeiten, wie man ein Fahrzeug öffnen kann, etwa wenn es auf der Seite oder auf dem Dach liegt, wurden ebenso durchgesprochen.

Nach Abschluss der Übung zogen die Beteiligten ein positives Fazit. „Die Feuerwehr hat viel zu bieten, und es ist ein gutes Gefühl, wenn man im Ernstfall eine fähige Truppe hinter sich weiß und effektiv helfen kann“, fasst der Wehrführer zusammen. Jeder Einsatz sei anders, und sowohl das Wissen, das man sich in den Übungen und Lehrgängen aneigne, wie auch die Erfahrung, die sich mit der Zeit einstelle, helfen dabei, sich schnell auf eine gegebene Situation einzustellen – im Einsatz ebenso wie in anderen Bereichen, beruflich oder privat, so Böhmer. Die Zahl der Quereinsteiger, die mit 30 oder 40 Jahren zu Feuerwehr hinzukommen, sei angestiegen, während aus der Jugendfeuerwehr nicht mehr ganz so viel Nachwuchs komme wie erhofft, wie er einräumt. Möglicherweise seien Belastungen in der Schule und Ausbildung die Ursache. Aufgrund der vielfältigen Aufgabengebiete innerhalb der Wehr, die körperlich in unterschiedlich starker Weise forderten, sei sie aber auch für fortgeschrittene Jahrgänge attraktiv. Für die Feuerwehr selbst sei es wichtig, den Spannungsbogen zu halten zwischen dem Anreiz und den Anforderungen an die Einsatzkräfte.

Quelle: Usinger Anzeiger, Bilder: Feuerwehr Eschbach